Ab wann kann ich einen Antrag auf Versetzung in ein anderes Bundesland stellen?

  • Hallo liebe Mit- Studierende!

    Ich fange dieses Jahr in Hessen (Rotenburg) an zu studieren. Leider wohne ich in Thüringen und noch dazu sehr weit im Süd- Osten. Thüringen selbst wollte mich nicht einstellen, ich weiß noch immer nicht wie viele Thüringen dieses Jahr genommen hat.
    Natürlich freue ich mich, überhaupt einen Studienplatz bekommen zu haben, aber Frankfurt (mein Ausbildungsamtsgericht) ist doch sehr weit weg. Da ich nicht von meiner Heimat wegziehen möchte, gäbe es ja noch die Möglichkeit, sich nach Thüringen oder Bayern (halt in den nördlichsten Norden ;-)) versetzten zu lassen.

    Meine Frage dazu ist: Wie und ab wann kann man das?

    Ich halte es ja nicht für möglich, aber fragen möchte ich trotzdem: Kann man sich während der Probezeit versetzten lassen??


    Vielen lieben Dank für eure Hilfe!!!!

  • Hallo Merry,

    möglich ist sicherlich vieles. Den Antrag kannst du natürlich sofort stellen, aber der dürfte wohl aussichtslos sein und einen guten Eindruck machst du damit auch nicht. Du beginnst aber erst mit der Ausbildung, oder? Während der Ausbildung (Beamter auf Widerruf) wird wohl keine Versetzung erfolgen. Und was danach passiert - hängt wohl auch von der Endnote ab.

    Aber wieso hast du das Studium in Hessen überhaupt angenommen, wenn du gar nicht von zu Hause weg willst? :confused:

    Meine Auffassung dazu: Mach das Studium möglichst erfolgreich und schau dann, wie es weitergeht.

  • Wenn du Rechtspfleger werden willst, mußt du von zu Hause wegziehen. Da führt kein Weg dran vorbei.
    Auch wenn ich dich verstehen kann, aber da mußten schon viele vor dir durch und es lohnt sich.:)

  • @ omega

    Weil Thüringen und Hessen eh an der gleichen FH ausbilden. Und bei den sehr geringen Einstellungszahlen in den östlichen Bundesländern hat man meist leider nur die Wahl a) mach es gar nicht oder b) geh von zuhause weg.

    Schau mal in der "Stellenbörse" - die meisten mit Gesuchen von West nach Ost werden es so wie Merry oder ich gemacht haben.

    @ Merry

    Ist Hessen so schlimm? Ich kenn das,wenn man von zuhause weg muss,aber mir hat NRW bisher auch nicht geschadet(bis auf den ein oder anderen sprachlichen Knuff;)).
    Wäre Hessen nicht event. eine Umzugsoption?

    Aber wie omega schon meinte,als Anwärter wird es schwer werden.Mach dir lieber nicht zuviele Hoffnungen. Die Wechsler in meinem Jahrgang dürfen auch erst nach dem mündlichen Examen gehen.

  • @ omega

    Weil Thüringen und Hessen eh an der gleichen FH ausbilden. Und bei den sehr geringen Einstellungszahlen in den östlichen Bundesländern hat man meist leider nur die Wahl a) mach es gar nicht oder b) geh von zuhause weg.



    Das ist mir (=Ex-Thüringer) bekannt, nur dann muss sich auch für a oder b entscheiden, und nicht von jedem etwas. Und das vermute ich schlichtweg einfach mal so, wenn solche Fragen schon vor Beginn oder kurz nach Beginn des Studiums gestellt werden.

  • Also während des Studiums wird ein Wechsel wohl eher nicht möglich sein. Vielleicht kannst du, wenn es an die Übernahme geht, von Hessen freigestellt werden und Thüringen nimmt dich dann. Weiß aber nicht, wie die Chancen dafür stehen a) eine Freigabeerklärung von Hessen zu bekommen und b) dass Thüringen dann noch einen mehr übernimmt als seine eigenen Anwärter (sofern vorhanden). Wenn ich mich nicht täusche, lief es bisher eher andersrum, also dass die Anwärter aus Thüringen in Thüringen nicht alle genommen und dann in Hessen untergekommen sind.

    Ich denke, du solltest dich erstmal auf einige Jahre in Hessen einstellen. Erstmal studieren und dann noch einige Jahre arbeiten. Und dann kannst du es ja mit einem Versetzungsantrag versuchen. Aber bis dahin vergehen noch soviele Jahre. Vielleicht macht es dir dann doch nichts mehr aus, nicht mehr in der Heimat zu sein.
    Der Auszug von zu Hause ist am Anfang schon irgendwie hart, aber zumindest ich hab mich schnell daran gewöhnt und sehr zu schätzen gelernt. Und vielleicht gefällt dir dann die Gegend, wo du hinkommst, auch sehr gut. Die Heimat ersetzt natürlich nichts, klar. Es ist für mich immer wieder schön, meine Eltern und Freunde dort zu besuchen und auch einfach dort zu sein. Aber selbst zurückziehen würd ich jetzt nach 3 Jahren Studium gar nicht mehr.
    Das kommt einfach automatisch mit der Zeit, da musst du dich noch gar nicht verrückt machen.

    Und wie gesagt: Ein späterer Wechsel zurück ist vielleicht schwierig, aber wohl nicht unmöglich. Ich würd damit nur nicht gleich zu Anfang aufwarten. Die ersten Jahre musst du dich wohl damit abfinden.

  • @ omega

    Weil Thüringen und Hessen eh an der gleichen FH ausbilden. Und bei den sehr geringen Einstellungszahlen in den östlichen Bundesländern hat man meist leider nur die Wahl a) mach es gar nicht oder b) geh von zuhause weg.



    Das ist mir (=Ex-Thüringer) bekannt, nur dann muss sich auch für a oder b entscheiden, und nicht von jedem etwas. Und das vermute ich schlichtweg einfach mal so, wenn solche Fragen schon vor Beginn oder kurz nach Beginn des Studiums gestellt werden.



    Na dann kennen wir das Elend ja beide...Ich wollte es eben unbedingt machen und bin deswegen von Sachsen-Anhalt nach NRW gegangen. Und ich würde im Traum nicht daran denken wieder zurück zu gehen.

    Aber jeder Jeck is anders und manche eben heimatverbundener als ich...

  • ich danke euch! Im Studium war es mir ja klar, dass ich nicht wechseln kann und will. Trotzdem ist wohl so ziemlich jedes Amtsgericht in Thüringen näher an meinem Heimatort dran als das nächste in Hessen. Ich werde einfach mal sehen, und wer weiß, vielleicht kann ich ja doch in der Probezeit schon wechseln. Wenn nicht überlebe ich die anderen "paar" Jahre sicherlich auch... ;) xD

  • Also was ich aus diesem Forum hier über die Zeit so gelesen habe, ist es wirklich extrem schwer wieder nach Thüringen zurück zu kommen. Es schaffen vielleicht ein paar, aber scheinbar sind da so einige Jahre Wartezeit angesagt. Du solltest nicht damit rechnen schnell wieder zurückzukommen. Das musst du auf jeden Fall bedenken!

  • Ich kann dich auch sehr gut verstehen, aber so wie die Vorredner ja schon alle sagten - sei froh um den Studienplatz und studiere erstmal, dann wirst du weitersehen. Die anfänglichen Schwierigkeiten, die du mit der Entfernung hast, werden bestimmt im Laufe der Jahre verschwinden, vielleicht gefällt dir ja auch die "neue Heimat" so gut, dass du dann nach Beendigung des Studiums gar nicht mehr weg willst. :strecker

    Warum du dich jetzt aber für Hessen beworben hast, obwohl dir vorher klar war, dass es dir zu weit weg ist, erschließt sich mir auch nicht. :confused:

  • weil ich diesen beruf einfach liebe! klar würde ich gerne in meinem heimatland studieren, aber ich habe mir gesagt, besser ersteinmal einen platz zu haben, als überhaupt kein rechtspfleger zu werden! und immerhin besteht ja die kleine chance nach thüringen oder bayern zurück zu kommen.

    also trotzdem danke euch allen!!

  • Merry was spricht denn dagegen, zu pendeln. Ich persönlich fahre von Bayern nach Sachsen fast jedes Wochenende zwei Stunden hin und am Sonntag wieder zwei Stunden zurück. Ich finde das absolut ideal. In der Woche die Freiheit, niemanden Rechenschaft ablegen zu müssen und am Wochenende viel Freunde und Familie. Also Frankfurt-Erfurt läßt sich wohl ganz gut machen und dann ist es doch eigentlich nur noch ein kleiner Hops, stimmt's?

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • Gegs, so geht es ja vielen.:daumenrau
    Ich will hier auch keine Illusion zerstören, aber nach einigen Jahren der Pendelei kotzt es einen nur noch an.
    Ganz davon abgesehen, dass man nach der langen Zeit zuhause nicht mehr voll drin ist im Geschehen und am Ort in der Woche auch nicht ganz angekommen ist. Wenn du verstehts was ich meine.:)

  • Also Tiger, von den 8 Berufsjahren, die ich nun schon auf dem Buckel habe, bin ich 6 Jahre gependelt. Ich finde den Wandel zwischen zwei Welten (Du glaubst gar nicht, wie unterschiedlich Bayern und Sachsen sein können), nicht schlecht. Ich hätte neulich wieder nach Sachsen gekonnt, nur gewollt habe ich es nicht. Dazu gefällt mir meine jetzige Situation zu gut. Allerdings muss ich gestehen, dass die Entfernung nicht so weit ist, dass ich nicht einfach auch mal unter der Woche eben nach Hause (fühle ich immer noch so) fahre.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • Glaub ich dir gerne. :DIch denke die Menschen sind einfach unterschiedlich, auch mit dieser Situation.
    Ich bin über 10 Jahre gependelt, leider war die Strecke zu weit, um mal schnell in der Woche nach Hause zu fahren.
    Ich sag nicht, dass es keinen Spaß gemacht hat, aber ich wäre gerne ein paar Jährchen früher wieder gen Heimat.
    Wenn ich mir das Ausgangspost anschaue, denke ich dass der Themenstarter auch sehr heimatverbunden ist.
    Und da kann (nicht muß) es schwer werden.

  • @ Tiger:

    Ich wollte Merry nur verdeutlichen, dass eine gewisse Entfernung von zu Hause nicht automatisch der Untergang des christlichen Abendlandes sein muss und man erst einmal alles auf sich zukommen lassen sollte.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • Und wenn man bis auf Eltern und Freunde keine weiteren "Verpflichtungen" hat in der Heimat, steht einem ja in der neuen Umgebung alles offen. Vielleicht lernt Frau Merry dann auch einen Herrn Merry kennen, der den Blick auf das Ganze und den Lebensmittelpunkt komplett umkrempelt ;)
    Anders ist das natürlich, wenn es schon einen Herrn Merry in der Heimat gibt, beruflich gebunden und vll Kinder. Komplett umzusiedeln ist dann ja doch etwas schwieriger als alleine.


    Nur wegen Freundes- und Bekanntenkreis sich an die Heimat zu binden, find ich hingegen nicht richtig. Zumindest nicht für ein Jobangebot, was die Zukunft ausmacht. Denn diejenigen finden mit der Zeit auch ihre Wege und gehen weg - gerade in kleineren Orten ohne eigene Uni im Umfeld und irgendwie auch grade in den neuen Bundesländern. Von meinem Freundeskreis aus dem Abitur (komme aus Sachsen-Anhalt) lebt nur noch eine einzige in der Heimat. Die anderen sind auch überall in Deutschland verteilt. Wir sehen uns nicht oft. Aber wenn, dann ist das immer wieder sehr schön und so als wären wir nie getrennt gewesen. Nur aus dieser Heimatverbundenheit aber nicht die Möglichkeiten zu nutzen, die letztendlich mein weiteres Leben regeln werden, kam für mich nicht in Frage.

  • @ Merry: Da du ja dann erstmal in Rotenburg sein wirst, werden sich die Heimfahrten ja sicherlich eh nur aufs Wochenende beschränken, oder?

    In meinem Jahrgang gibt es einige, die von weiter weg kommen, auch aus Thüringen (und über Hessen eingestellt sind). Die bleiben halt die ganze Woche hier, teilweise auch übers Wochenende (wenn Klausuren anstehen z.B.). So schlimm ist es nicht.

    Natürlich ist es schwer, von zu Hause wegzugehen, aber mir persönlich hat dieser Schritt sehr viel gebracht und ich bereue es auch nach 4 Jahren nicht. :)

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