Antrag auf Versetzung in ein anderes Bundesland

  • Hallo alle zusammen,

    ich beabsichtige, das Bundesland zu wechseln und wäre dankbar für ein paar Tipps von euch!

    Hier kurz meine Vorgeschichte dazu:
    Ich habe im November 2011 mein Diplom erhalten und sofort eine Stelle angeboten bekommen. Bei diesem Stellenangebot hat man mir nur leider nicht mitgeteilt, dass man mich als "Springer" einsetzen will. In Unkenntnis darüber, habe ich die Stelle angenommen und bin unglücklicherweise genau an die "äußerste Grenze des Springer-Bezirks", nämlich grenznah zum benachbarten Bundesland, gezogen. Auf der ersten Stelle dauerte es genau 4 Monate, bis die erste Abordnung an das 65 km entfernte Gericht kam. Mittlerweile wurde ich an meine dritte Stelle versetzt, sodass ich nicht mal mehr Trennungsgeld bekomme.

    Ich versuche seit über einem Jahr erfolglos, wieder in die Nähe meines Wohnortes versetzt zu werden. Um nun der teuren, weiten und unfreiwilligen Fahrt ein Ende zu machen, habe ich einen Versetzungsantrag in das benachbarte Bundesland gestellt. Kaum war der Antrag gestellt, macht mir das OLG Hoffnungen auf eine doch nähere Stelle und sagt zugleich, dass ich für die Freigabe auf jeden Fall einen Tauschpartner bräuchte. Inzwischen habe ich selbst zu allen nahe gelegenen Gerichten Kontakt aufgenommen und mich nach Stellen erkundigt, aber leider keine positive Rückmeldung erhalten.

    Deshalb meine Fragen an euch:
    Was kann ich jetzt noch tun? Soll ich wirklich abwarten, ob mir das OLG tatsächlich eine dichtere Stelle verschafft, obwohl ich von den nahen Gerichten schon "Absagen" erhalten habe? Wenn ja, wie lange soll ich warten?
    Oder soll ich mich intensiv um einen Tauschpartner kümmern? Wo kriege ich schnellst möglich einen Tauschpartner her? Kann ich unter o.g. Umständen vielleicht sogar darum bitten, von einem Tauschpartner abzusehen?
    (kurzer Hinweis: ich bin immer noch Beamtin auf Probe, habe weder Haus, noch Kinder und bin auch nicht verheiratet)

    Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!
    Liebe Grüße
    Lisa

  • Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man so schnell wie möglich wieder heimatnah eingesetzt werden, finde aber schon, dass ein bisschen Geduld durchaus angebracht ist. Ich selbst habe über 2 Jahre auf geteilten Stellen gesessen (halbe Stelle an der StA in die eine Richtung, halbe Stelle am AG in die andere Richtung). Es wird dir nichts anderes übrig bleiben, als zu warten oder einen Tauschpartner zu finden. Wir sind nun mal Landesbeamte und müssen damit leben, gerade in der Situation ohne Haus und Kinder, dass wir landesweit eingesetzt werden können. Empfehlen kann ich nur, immer freundlich zu bleiben und sich hin und wieder vorsichtig in Erinnerung zu bringen und auf die ständig wechselnden Stellen hinzuweisen. Je mehr man sich negativ bei der Oberbehörde ins Gedächtnis einbringt, desto länger kann so eine Springertätigkeit dauern...

    "Es ist nicht möglich, den Tod eines Steuerpflichtigen als dauernde Berufsunfähigkeit im Sinne von § 16 Abs. 1 Satz 3 EStG zu werten und demgemäß den erhöhten Freibetrag abzuziehen." (Bundessteuerblatt) :D

  • Ich verstehe nicht, was hier ein Wechsel in ein anderes BL bringen soll!? :gruebel:

    Auch dort wirst Du Landesbeamtin sein und wirst - jedenfalls theoretisch - überall im Land eingesetzt werden können. In der Praxis wird sich allerdings - hier wie da - das Einsatzgebiet auf einen OLG- oder auch vielleicht nur ein LG-Bezirk beschränken.

    Als junge(r) Beamte/in ohne Planstelle ist man überall immer als erste(r) betroffen, wenn Personalverschiebungen erforderlich sind und als jemand ohne eigene Familie umso mehr. Das wäre im Nachbarland kaum anders, denke ich.

    Eine besondere Dringlichkeit für einen Länderwechsel kann ich aus der Schilderung auch nicht erkennen. Da liest man hier in der Tauschbörse teilweise ganz andere Dinge.

    Sorry, aber wenn man sich als Landesbeamte irgendwo bewirbt, sollte einem schon bei der Bewerbung klar sein, dass man unter Umständen auch längere Zeit weiter weg der Heimatregion eingesetzt werden kann.

    Ulf

    Alle Äußerungen hier sind als rein private Meinungsäußerung zu verstehen,
    sofern es bei den Beiträgen nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet wird.

  • Offenbar ist es ja auch so, dass das OLG der TO derzeit auch "entgegenkommen" will.
    Im übrigen frage ich mich , warum die nützlichen Hinweise von online in #2 nicht weiterhelfen können.:gruebel:

  • Ich denke, so oder so wirst du Durchhaltevermögen beweisen müssen.

    Der BL-Wechsel geht idR. nur mit Tauschpartner. Hier kann man hoffen, dass die OLGs das bei passenden Konstellationen untereinander regeln und am besten parallel dazu auch noch selbst (Tauschbörse) aktiv werden.

    Eine Möglichkeit für Zocker wäre darüber hinaus: hier kündigen und dort neu bewerben.

    "Ich bin ja wirklich nicht tolerant, aber alles hat seine Grenzen!"
    (Heinz Becker)

  • In Berlin, Hamburg und Bremen ist das Problem wenigstens hins. der Fahrstrecke begrenzt. Einer der wenigen Vorteile von Stadtstaaten.

  • Vorab erstmal vielen Dank an alle!

    An Maus:
    Das denke ich auch. Ich muss geduldig sein (auch, wenn es schwer fällt), freundlich bleiben und nebenher immer hofflich dran erinnern. Ich sollte niemandem auf die Nerven gehen, sonst fällt mir das auf die Füße.

    An Ulf:
    Der Wechsel in das andere Bundesland deshalb, damit ich irgendwann vielleicht die chance hätte (die ich wirklich in entfernter Zukunft sehe), sogar in meinem Wohnort zu arbeiten. Klar kann es passieren, dass ich innerhalb des anderen Bundeslandes auch hin und her geschickt werde, aber dann habe ich zumindest schon mal meinen Fuß in der "richtigen Tür", um in die Nähe meines Wohnortes zu kommen, da es im bisherigen Bundesland nicht möglich zu sein scheint. Sollte mir das neue BL nur eine Stelle weit außerhalb meines Wunschbezirks anbieten können, werde ich natürlich auch nicht wechseln.

    Eine besondere Dringlichkeit für meinen Wechsel gibt in dem Sinne nicht, das stimmt. Was mich zu dem Wechsel bewegt, ist, dass man mir die "Springer-Funktion" verschwiegen hat. Und diese war von Anfang an klar. Hätte ich das gewusst, wäre ich zentraler in den "Springerbezirk" gezogen. Jetzt bin ich gezwungen, so weit zu pendeln. Aus meinem derzeitigen Wohnort kann und möchte ich jetzt nach fast zwei Jahren nicht weg (Freund, Freundeskreis). Meine Heimat liegt ca. 1000 km entfernt. Jetzt umzuziehen und nochmal bei Null anzufangen, würde mir schwer fallen.

    An sich ist mir schon klar, dass ich, was den Einsatzort angeht, als Landesbeamter felxibel sein muss. Aber unter o.g. Umständen finde ich das schon hart. Sicher gibt es immer Leute, denen es noch "schlechter" geht und die personaltechnisch schon ganz andere Sachen mitgemacht haben, aber ich sehe natürlich nur mein Problem.

    An Steinkauz:
    Die beiden Threads sagen mir nur, dass es echt schwierig ist, das BL zu wechseln und zwar selbst mit Tauschpartner. Aber einen Tipp, was ich jetzt machen kann oder eine Antwort auf meine Fragen direkt kann ich nicht finden.

    An Queen:
    Schau mal, was ich Ulf geschrieben habe.. Jetzt nochmal bei Null anzufangen, wäre schon hart. Zumal ich mir langsam auch mal was aufbauen möchte.

    An Tommy:
    Der Gedanke kam mir auch schon. Aber das ist mir dann doch ein zu großes Risiko.

    An Recarinim:
    Das stimmt. Nur bin ich leider in keinem Stadtstaat.

  • Auch wenn das kein Trost ist; aber das ist halt mal ein typisches Los eines Berufsanfängers.
    Mir ging das vor über 20 Jahren auch nicht anders und musste zudem zwei jahre lang während der Woche zweimal von einem Ort zum anderen springen .

    Der Hinweis auf die Links sollte u.a. verdeutlichen , dass andere Kollegen ( im Forum ) vor ähnlichen Problemen standen, die auch nicht befriedigend ( oder nur mit Tauschpartner ) zu lösen waren.
    Und dann können natürlich ähnliche "Schicksale" keine Hilfe sein; wie auch .

    Inwiefern hat Dir Dein OLG inzwischen Hoffnungen gemacht ?

  • klar, zwischen zwei Dienstorten hin und her zu wechseln, stelle ich mir auch anstrengend und nervig vor. So lange die Orte aber wenigstens relativ dicht liegen, geht das finde ich gerade noch.. Das, was ich an zeit und geld verliere, ist momentan echt viel, auch, wenn ich weiß, dass es anderen schlimmer oder ähnlich geht. man sieht erstmal nur seine eigenen Probleme.

    Das OLG hat mir Hoffnungen gemacht, weil es gesagt hat, dass sich stellenmäßig demnächst was tut und sie mich dichter an meinen Wohnort versetzen können. wann das aber tatsächlich sein wird und ob das dann wirklich dichter ist, ist fraglich... ich muss abwarten..

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