Hat eine/r von Euch schon mal am Ortstermin des Sachverständigen teilgenommen? Wenn ja, warum?
Ich habe aktuell eine TV einer zerstrittenen Erbengemeinschaft, bei der der Antragsgegner bereits im Vorfeld des Ortstermins dem Sachverständigen "die Hölle heiß macht"...
Ich habe schon teilgenommen. Aber warum willst du teilnehmen? "Nur" weil einer der Beteiligten schwierig ist?
ich habe einmal an einem teilgenommen, weil mich die sachverständige darum gebeten hat.
ein etwas querulatorischer (die legitimation der Sachverständigen angezweifelt etc) bewohner, dem durch das miterscheinen meiner unfassbar eindrucksvollen person 
eindruck gemacht werden sollte....
hat net geklappt,
der hat uns net reingelassen und das wars
ich bin mir nicht sicher ob ich da nochmal mitginge
deine konstellation klingt etwas ähnlich
Ich war dreimal dabei.
Zweimal aus reiner Neugierde (darunter bei einer Kneipe, in der ich früher ab und zu mal war ), einmal, weil das Objekt etwas kompliziert war (größeres Gewerbeobjekt mit Mischnutzung, seltsame/schwierige Aufteilung, wollte in der Realität sehen, was wo ist und wie das alles zusammenpasst).
Fand es jedes Mal interessant und gerade bei dem Gewerbeobjekt hat es mir sehr geholfen.
Ob es bei der im Ausgangsfall geschilderten Situation was hilft, ist fraglich. Aber wenn es zeitlich möglich ist, warum nicht?
Rein interessenhalber - kein Problem. Der Gutachter möchte es - hätte ich auch kein Problem. Grundsätzlich würde ich dem Gutachter vertrauen und sehe keine Notwendigkeit.
Das Gericht setzt den Verkehrswert fest und nicht der der SV.
Daher im Zweifel und wenn es die Zeit zuläßt: Raus zum Außentermin und selber gucken!
Ich kann das Gericht auch nur unterstützen, dass es öfter bei Ortsterminen teilnimmt, weil
1. niemand hat den SV blöd anzumachen (das Gericht kann sich da mal in Ausübung hoheitlicher Aufgaben üben, sich schützend vor den Sachverständigen stellen (wozu ist sonst das Gericht das Gericht?) das schult ungemein für die spätere Praxis. die mutigen immer nach vorne
2. Es schult im Umgang mit Eigentümern und auch mit Mietern. Ziel ist ja, dass der Sachverständige auch reinkommt, weil es bisser für die (realistischen) Verkehrswerte ist
3. bin selbst schon vielfach als vom AG bestellter (Instituts-) Zwangsverwalter bei jeder Zwangsverwaltung hingegangen. Konnte meistens aufgrund des schon vorhandenen Kontaktes zum Mieter erreichen, dass (nach Verweigerung dann doch) Zugang gewährt wurde, auch zu Kellerabteilen, Speicherplätzen, Es konnten auch schon Sondernutzungsrechte ermitteln werden, etc. Es ist ausserordentlich lehrreich, die Sachen auch vor Ort zu sehen und zu verhandeln.
4. Niemand hat auch das Gericht blöd anzumachen, und wenn doch: schult eine Teilnahme im Rahmen der natürlichen Selbstverteidigung und Standhaftigkeit.
Man kann dabei wirklich nur für die Praxis lernen.
Auch als betreibender Gläubiger nehmen wir schon mal gelegentlich am Ortstermin teil. Es hilft manchmal die Einschätzung des Sachverständigen nachzuvollziehen.
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