Allgemeine fachliche Probleme als Rechtspfleger

  • Immer wieder interessant zu lesen, was hier so geschrieben wird, wenn man keine massenkompatible Aussage tätigt.

    Als ich finde , hier hat schon einige thread- und themenbezogene Hochkaräter gegeben.
    Exemplarisch nenne ich mal #7 , 9 u. 14.

  • Hallo,

    ich weiss von einer Rechtspflegerin, die an die Verwaltung herangetreten ist mit Hinweis, dass sie eine gewisse Art von Verfahren nicht mehr erledigen könne, da es dafür keine Vorlagen gäbe. So etwas dürfte aber die absolute Ausnahme sein.

    Ansonsten verlange ich von meinen Anwärtern, dass sie Beschlüsse frei und ohne Vorlage formulieren. Zwar mögen später einige dann Hilfsmittel (Vorlagen/Textbausteine) verwenden, aber zumindest in der Ausbildung sollte das grundlegende Handwerkszeug m.E. auch vermittelt werden. Im Übrigen ist es auch so, dass häufig nur derjenige korrekte Beschlüsse formulieren kann, der die zu Grunde liegenden Probleme erfasst hat.

    Gruß
    Peter


  • Ansonsten verlange ich von meinen Anwärtern, dass sie Beschlüsse frei und ohne Vorlage formulieren. Zwar mögen später einige dann Hilfsmittel (Vorlagen/Textbausteine) verwenden, aber zumindest in der Ausbildung sollte das grundlegende Handwerkszeug m.E. auch vermittelt werden. Im Übrigen ist es auch so, dass häufig nur derjenige korrekte Beschlüsse formulieren kann, der die zu Grunde liegenden Probleme erfasst hat.

    :daumenrau:genauso:

  • ich weiss von einer Rechtspflegerin, die an die Verwaltung herangetreten ist mit Hinweis, dass sie eine gewisse Art von Verfahren nicht mehr erledigen könne, da es dafür keine Vorlagen gäbe. So etwas dürfte aber die absolute Ausnahme sein.

    was für ein harter Tobak. Hauptsache, die Verwaltung berücksichtigt das im Zeugnis und die Kollegin darf ein paar Jahre länger auf ihre Beförderung warten (sofern sie noch nicht maximalbefördert ist). Das ist ja selbst eingestandene, mangelnde Befähigung. Dass ich das noch erleben darf und das auf einem Sonntag :wechlach:

    Meiner Meinung nach ist frei formulieren für die Anwärter auch das beste. Alleine schon, um ein Gefühl der fundierten Darstellung in Beschlussform zu kommen.

    Oft ist das in der Praxis auch so, dass man sich für einen bestimmten Bereich eigene Beschlüsse erstellt, auf die man bei gleichgelagerten Fällen dann wieder zurückgreift. Halte ich auch nicht für problematisch.

  • Die Textbausteinfetischisten und Zitate-Glücksritter gibt es in der Praxis aber häufiger als hier im Forum.

    Das wirft freilich ein schlechtes Licht auf die Rechtspfleger insgesamt und macht die Sache nicht besser.

    Ich habe den Eindruck, dass gerade die, die im Forum schreiben, nicht zu dieser Spezies gehören.

    Du teilst also nicht die erst jüngst an anderer Stelle geäußerte Sorge um die Außenwirkung unseres Rechtspflegerforums? Dort hieß es:

    Zitat

    Nicht nur, dass es hier Tipp´s für Spitzbuben aller Art gibt, nein viele Beiträge hier sind einfach nur unerträglich und beschädigen das Bild unseres Berufstandes in der Öffentlichkeit. Manche Beiträge sind einfach nur peinlich.

    Vielmehr sehe ich es als juristisch und intellektuell defizitär an, dass der eine und andere User den Eindruck erweckt, das rechtliche Argument sei bei der effizienten Fallbearbeitung eher hinderlich. Das drückt sich dann so aus, dass entweder Fragen schon die gewünschte Antwort enthalten und man nur den bequemen Weg dorthin sucht (>Hilfe, wie lehne ich denn nur diesen BerH-Antrag ab?<) , oder in der Diskussion im betreffenden Thread rechtliche Argumente abgetan werden, z. T. mit persönlichen Angriffen.

    Mag sein, dass es das gibt. Ich fühle mich hier nicht gemeint. Ich halte mich für neugierig, ich suche ausgehend von meinen juristischen Kenntnissen in Rechtsprechung, Kommentaren, in Gesetzesbegründungen nach dem "richtigen Recht" (ob das nun im Forum sichtbar ist, müssen andere beurteilen).
    Ich finde es aber nicht per se schlecht, dass etliche meiner "Streitpartner" hier im Forum von ihrem Erfahrungsschatz ausgehen und nicht etwa bei einer BGH-Entscheidung ansetzen. Ich halte viel von Erfahrungen, auch von denen anderer Leute. Darum stürze ich mich auch gern mal ins Getümmel und stelle die in den Raum geworfenen Thesen in Frage. Nicht, um den anderen bloßzustellen (ich mag es nicht, wenn wir uns hier persönlich attackieren; wenn ich jemanden nicht ausstehen kann, mache ich um ihn halt einen Bogen), sondern damit wir beide etwas dazulernen, mein Gegenüber und ich. Wenn nebenbei auch noch ein Zugewinn an "richtigem Recht" herauskommt - prima.

    Es gab mal einen User namens nanotransfigurator, der den Finger in diese Wunden legte.

    Leider hat es der Zwergwandler uns Angegriffenen sehr leicht gemacht, ihn als Quertreiber abzutun und so seinen bohrenden Fragen zu entkommen. (Damit fühle ich mich ein wenig wie der V. Senat des BGH ..., und das ist nicht schmeichelhaft.)

    Ich weiß nicht, ob es was bringt, diese Fragen alle paar Monate von Neuem durchzuackern.

    Einerseits zweifle ich am pädagogischen Erfolg solchen "Finger-in-Wunden-Legens". Meine Erziehung mag unvollkommen sein, aber sie ist abgeschlossen, ein Gleiches muss ich meinen Mitstreitern im Forum zugestehen. Andererseits - wer seine Erwartungen an andere nicht ausspricht, der darf nicht ernstlich damit rechnen, dass die anderen sie ihm erfüllen.

    Aus meiner Sicht ist es wenig fruchtbar, über die (wie man meint) mindere Qualität vieler Beiträge oder gar des ganzen Forums zu lamentieren. Besser ist, sein Scherflein beizutragen, das Niveau des Forums zu heben. Nicht nur deshalb würde ich Dich, Valerianus, gern wieder öfter hier antreffen.

  • Ich glaube die Intention des TO liegt einfach in der Provokation selbst und jeder, der darauf anspringt, scheint in seinen Augen wohl der Allgemeinheit folgend, seine Wahrnehmung in der beruflichen Tätigkeit zu bestätigen. Welche Wahrnehmung er dabei hat, kann an dieser Stelle offen gelassen werden.

  • Hach ja, :D da wir gerade hier so schön persönlich sind. :cool:
    Ich lese hier im Forum ja schon ein paar Jahre mit und meine mich erinnern zu können das der Treadstarter mal erwähnt hat das er vor langer Zeit schon mal unter dem Namen Advocatus diaboli angemeldet war. An den Advocatus kann ich mich noch gut erinnern, der war laut eigener Aussage ein junger Anwalt mit wechselnden Arbeiststätten der dann zum Schluss mal erwähnt hat das er eine Stelle im öffentlichen Dienst hat. Bei dem habe ich immer gedacht was für ein netter sympatischer Anwalt. :oops: Den hättest du gern mal in deiner Arbeit auf der anderen Seite. ;)
    Eigentlich will ich es immer noch nicht glauben das die beiden wirklich ein und dieselbe Person sind, vielleicht täusche ich mich ja und die Nicks waren doch verschiedene. :aufgeb:
    Aber vielleicht sollten wir doch mal drüber nachdenken was die Justiz so aus den Menschen macht. :flucht:

    Alles Gute im Leben ist entweder illegal, unmoralisch oder macht dick. (Murphys Gesetz)

  • Ach was:eek: ; an den advocatus kann ich mich auch noch erinnern.
    Dessen "Kommunikation" habe ich irgendwie auch anderster in Erinnerung.
    M.W. war da gar nicht so viel "diaboli" dabei.

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